Lehrer:innen versus Künstliche Intelligenz – Ein (noch nicht) verlorener Kampf?

Die Welt verändert sicher immer schneller. Alte Technologien gehen und neue kommen. Doch eine Sache ist eigentlich neben den ganzen Fortschritten in der Vergangenheit ziemlich gleich geblieben: Die Schule. Ob eine Künstliche Intelligenz die Arbeit von Schüler:innen verändern könnte, versuche ich in diesem Artikel herauszufinden.

Was ist Künstliche Intelligenz?

„Künstliche Intelligenz (KI), englisch artificial intelligence (AI), ist ein Teilgebiet der Informatik, das sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem maschinellen Lernen befasst.“ So beschreibt zumindest Wikipedia den Begriff KI, doch was ist eine KI laut einer KI. Die Frage habe ich der Chat KI „ChatGPT“ vom amerikanischen Unternehmen „OpenAI“ gestellt und folgendes bekam ich als Ergebnis:

Künstliche Intelligenz (KI) bezieht sich auf die Simulation von Intelligenz in Computerprogrammen und Maschinen, um Aufgaben zu lösen, die normalerweise nur von Menschen erledigt werden können, wie z.B. Problemlösung, Lernen, Spracherkennung und Entscheidungsfindung.

ChatGPT

Um es zusammenzufassen, ist eine KI also ein „Programm“, welches Aufgaben oder Probleme lösen soll, die der Mensch erledigen könnte. Bei der Arbeit der KI verbessern sich die Ergebnisse theoretisch immer weiter, da sie aus Fehlern lernt – Stichwort Intelligenz.

Der Unterricht

Es ergab sich vor kurzer Zeit, dass mein Geschichtslehrer in den Unterricht kam und nach der Begrüßung startete mit der Frage: „Wer von Ihnen hat sich schon bei dieser Text KI angemeldet?“ Ich meldete mich und wir gingen aus dem Klassenraum, nachdem er dem restlichen Kurs Aufgaben gestellt hatte.

Er erzählte mir von einem Schüler, der in seinen Hausaufgaben wohl regelmäßig ChatGPT nutzen würde. Der Schüler habe wohl auch in einem Test diese KI eingesetzt. Das Ergebnis hätte auch dem Leistungsstand des Schülers entsprochen, erzählte er weiter. Ich berichtete ihm von den Versuchen, die ich mit KI angestellt hatte. So habe ich mal einen Testartikel schreiben lassen und ihm meinem Vater vorgestellt. Mein Vater dachte nicht das der Artikel von einer künstlichen Intelligenz geschrieben wurde. Auch Versuche mit DALL·E 2, einer KI zur Bildgenerierung waren Thema des Gesprächs mit meinem Lehrer. Wir diskutierten noch ein wenig, wie man erkennen könnte, ob eine Text mit einer KI geschrieben ist, und kamen zu dem Entschluss, dass KI-Texte an dem Schreibstil, der Grammatik und nicht zuletzt am Inhalt, der teilweise sich Wiederholt, nicht schlüssig ist oder auf Wissen zu greift, dass der Schüler, die Schülerin, wahrscheinlich nicht hat. Bevor er mir eine Aufgabe für die KI gab, die ich im Anschluss dem Kurs vorstellen sollte, versuchten wir der KI gemeinsam eine Frage zu stellen, die bei uns im Unterricht bereits ausführlich behandelt wurde: „War die amerikanische Revolution wirklich eine Revolution?“ Das folgende Ergebnis war das favorisierte von meinem Lehrer und hätte seiner Einschätzung nach, 9 Punkte (Note 3+) in einem Test erreichen können. Er bemängelte lediglich, dass der Text sehr kurz war.

Obwohl die amerikanische Revolution oft als Revolution bezeichnet wird, gibt es Argumente dafür, dass sie eher als Unabhängigkeitsbewegung oder Aufstand bezeichnet werden sollte. Im Vergleich zu anderen Revolutionen, die in der Geschichte stattgefunden haben, gab es in den Kolonien nur begrenzte soziale Veränderungen und die Macht blieb weitgehend bei den Wohlhabenden. Es ging hauptsächlich um die Unabhängigkeit von Großbritannien und die Schaffung einer neuen, unabhängigen Nation.

ChatGPT

Im Anschluss diskutierten wir im Kurs noch das Ergebnis der Aufgabe: “ Beurteilen sie den Einfluss der Thesen von Abbé Sieyès aus der Schrift „Qu‘ est-ce que le tiers état?“ aus dem Jahr 1788 auf die französische Revolution.“. Das Ergebnis erhielt eine ähnliche Bewertung mit ähnlichen Kritikpunkten. Das Ergebnis lautete wie folgt:

Die Thesen des Abbé Sieyès in seiner Schrift „Qu’est-ce que le tiers état?“ aus dem Jahr 1788 haben einen wichtigen Einfluss auf die französische Revolution gehabt. In seiner Schrift argumentierte er, dass der „dritte Stand“ (das gemeine Volk, einschließlich Bürger, Bauern und Handwerker) die wichtigste Kraft in Frankreich war und dass sie politisch und wirtschaftlich benachteiligt wurden. Er argumentierte auch, dass die Macht von König und Adel begrenzt werden müsste und dass die Regierung den Bedürfnissen des Volkes verpflichtet sein sollte. Diese Ideen fanden großen Anklang bei den Menschen und trugen dazu bei, das Bewusstsein für die sozialen Ungerechtigkeiten in Frankreich zu schärfen und den Wunsch nach Veränderung zu wecken. Sieyès selbst hatte eine führende Rolle in der französischen Revolution und war ein Mitglied der Nationalversammlung und des Direktoriums.

ChatGPT

Im Kurs kamen wir zum Entschluss, dass die KI den Schüler:innen zwar helfen kann, aber diese sich mit dem Thema dennoch auseinandersetzen müssen und auch noch die Informationen hinterfragen sollten. Sollten diese Punkte beachtet werden können in bestimmten Situationen sich die Schüler:innen einiges an Arbeit sparen.

Fazit

Ich kann mich eigentlich auch nur dem Fazit aus meinem Geschichtskurs anschließen. Sollte man selbst etwas Arbeit in die Ergebnisse der KI einbringen und auch hinterfragen, ob das alles richtig und schlüssig ist, könnte man bereits einfachere Arbeiten an die KI vollständig auslagern oder sich bei schwierigeren oder langwierigeren Themen Hilfe suchen.

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